Erste Schritte im Astralraum
Wie hat man herausgefunden, dass Reisen durch den Astralraum möglich sind?
Interessanterweise wurden die Astralreisen von den kleinsten Bewohnern Sarnauts entdeckt: Von den Gibberlingen. Nun, wenn man sich ihre Abenteuerlust vor Augen hält, erscheint es nicht mehr ganz so verwunderlich. Viel witziger ist, dass, wie bei vielen großen Entdeckungen, der Zufall die Hand im Spiel hatte. Bei den Gibberlingen kursieren zahlreiche Legenden darüber, aber dies hier ist die beliebteste von ihnen:
Demnach gab es einst einen Helden namens Swen der Astralfischer - damals ganz einfach nur Swen. Manchmal foppten ihn seine Freunde und nannten ihn Swein, weil der Gibberling eine Schwäche für Tavernen und süßes Bier hatte.
Eines Tages beschloss Swen, angeln zu gehen. Seine Frau, eine ernste und herrische Dame, wollte ihn nicht gehen lassen, da sie befürchtete, er würde sich stattdessen wieder einmal besaufen. Sie nahm ihm daher die Angelruten weg und sperrte sie in den Wandschrank.
Aber Swen war sehr stur (wie alle Gibberlinge) und stahl sich dennoch aus dem Haus, um zur Taverne zu gehen, wo er sich aus Protest volllaufen ließ. Doch dann dachte er darüber nach, was ihn erwarten würde, sobald er heimkäme und bekam weiche Knie. Er erkannte, dass er ihrem Zorn nur dann entgehen konnte, wenn er wirklich Fische mitbringen würde und als Gewinner heimkehrte. Denn wie man weiß, hat der Gewinner immer recht.
Also schwankte er zum Fluss, schnitt sich aus einem Ast eine Angelrute, befestigte daran eine Leine, einen rostigen Nagel und einen Stein als Gewicht. Dann setzte er sich in sein Boot, warf die Angel aus und schlief ein.
Als er aufwachte, erkannte er voll Schrecken, dass sein Boot unweit des Wasserfalls am Rand des Allods im Astralraum trieb. Mitten im Nichts! Und doch war er am Leben. Das Gewicht an seiner Angel glitzerte und glänzte in den schönsten Farben, die Strahlen, die davon ausgingen, umgaben Swens Boot und schützten ihn vor dem Astral.
Swen zwickte sich in den Arm und rieb sich die Augen, doch es änderte nichts. Dann umschloss er den Stein fest mit seiner Hand und paddelte irgendwie ans Ufer, zog sich aus dem Boot und rannte mit dem Stein in der Faust so schnell nach Hause, wie ihn seine Beine tragen konnten.
Am nächsten Tag watete das halbe Dorf durch den Fluss und versuchte, weitere Steine dieser Art zu finden.
Eine Woche später hörte man schon von Weitem die Geräusche von schlagenden Äxten und kreischenden Sägen. Immer mehr Boote erschienen am Ufer des Flusses, auf denen sich die Habseligkeiten von Gibberlingen türmten.
Nur eine Woche später war das Dorf der Gibberlinge wie ausgestorben.
So begann das Zeitalter der Astralreisen.